Und wie Travel Manager reagieren können. 

Geschäftsreisen bleiben ein zentrales Element im wirtschaftlichen Geschehen. Sie dienen nicht nur dem persönlichen Austausch, sondern stärken auch die Kundenbindung und das Vertrauen zwischen Geschäftspartnern. Sie fördern zudem die Teamzusammenarbeit und das Verständnis für unterschiedliche Marktbedingungen weltweit. Dies wird durch den hohen Return on Investment (ROI) von Geschäftsreisen untermauert1. Allerdings haben solche Reisen eine Kehrseite: Im Jahr 2022 waren Geschäftsreisen global für etwa 148.4 Millionen Tonnen CO₂ verantwortlich. Das entspricht etwa den Emissionen ganz Skandinaviens: also Norwegen, Schweden, Dänemark, und Finnland zusammen. In diesem Kontext ist es entscheidend, einen nachhaltigen Ansatz zu verfolgen, der die negativen ökologischen Auswirkungen minimiert, ohne die Vorteile von persönlichen Treffen und globaler Vernetzung zu negieren. 

Viele Unternehmen haben die ökologische Belastung durch Geschäftsreisen erkannt und setzen verstärkt auf Nachhaltigkeit – nicht nur für ihren Erfolg, sondern auch, um für Bewerber:innen attraktiv zu bleiben. Ein populärer Ansatz zur Minimierung des ökologischen Fußabdrucks von Reisen ist das „Offsetting“, bei dem Emissionen durch Investitionen in klimapositive Projekte kompensiert werden. Der Grundgedanke: Emissionen, die an einem Ort entstehen, werden an anderer Stelle wieder ausgeglichen. Doch ist das die Lösung, die wir brauchen? 

EU: Unternehmen ab 2026 verpflichtet, aktiv zu reduzieren 

Zunehmend wird anerkannt, dass Offsetting lediglich Symptome behandelt und nicht die Klimakrise bekämpft – wodurch Nachhaltigkeitsversprechen basierend auf Kompensation schlicht nicht haltbar sind.2 Die Europäische Union sendet ein klares Signal mit ihrem Verbot von „klimaneutralen“ Versprechen auf Basis von Offsetting ab 2026. Die Botschaft ist hierbei eindeutig: Aktive Emissionsreduktion muss passive Kompensation ablösen, um Geschäftsreisen zukunftsfähig zu machen. 

Wie können Geschäftsreisen nachhaltiger werden? 

In der Umsetzung erweist sich die geforderte Reduktion oftmals als schwierig, nicht ohne Grund war bisher die deutlich bequemere Wahl die Kompensation.  

Nach dem Grundsatz “Vermeidung, Reduktion, Kompensation” steht an oberste Stelle die Ersetzung von Geschäftsreisen durch digitale Alternativen. Dadurch sparen Unternehmen Zeit und Geld. Auch Mitarbeitende können profitieren, indem sie weniger Zeit in Transportmitteln verbringen müssen und ihre Arbeitszeit effizienter nutzen können.  Obwohl Geschäftsreisen nicht vollständig verzichtbar sind, können wir die notwendigen Reisen so wenig klimaschädlich wie möglich gestalten. Dafür gibt es eine Auswahl verschiedener Ansatzpunkte: 

  • Gezielte Reiseplanung: Jede Reise muss einen klaren, geschäftlichen Wert haben. Unternehmen können strenge Reiserichtlinien einführen, die bestimmen, wann physische Treffen notwendig sind und damit genehmigt werden. 
  • Förderung nachhaltiger Verkehrsmittel: Wenn Reisen unvermeidlich sind, sollten Alternativen zu Flugreisen in Erwägung gezogen werden. Der Zug oder Bus sind oft eine effektive Alternative, besonders auf kürzeren Strecken. 
  • Nachhaltige Unterkünfte: Es gibt viele umweltfreundliche Hotels und Unterkünfte, die dieselben Ausstattungsmerkmale und Service bieten wie ihre weniger nachhaltigen Pendants. 

Um diese Punkte umzusetzen, greifen einige Firmen auf Verbote zurück, um strengere Reiserichtlinien umzusetzen und nachhaltigere Alternativen verbindlich zu machen. Jedoch ist es wichtig, in einem Arbeitsmarkt, in dem es grundsätzlich schwierig ist, Talente zu rekrutieren, eine ausgewogene Strategie zu verfolgen. Zusätzliche Verbote und Verzicht auf gewohnten Komfort können als Einschränkung empfunden werden und zu Unzufriedenheit führen. Um ökonomische und ökologische Ziele zu vereinbaren, will der Großteil der Unternehmen auf Sensibilisierung der Mitarbeitenden setzen um nicht nur das Bewusstsein, sondern auch Bereitschaft und Engagement der Mitarbeitenden für mehr Nachhaltigkeit zu stärken. 

Drei Schritte zur Mitarbeiter-Motivation 

Doch wie schafft man es, dass Reisende vom Flugzeug in die Bahn wechseln und motiviert sind, sich für den umweltfreundlicheren, aber möglicherweise weniger bequemen Weg zu entscheiden?  

  1. Die Unternehmenskultur muss den Wandel unterstützen. In Arbeitsorganisation und Abläufen müssen längere Reisezeiten eingeplant werden. Puffer in Abläufen, sowie Arbeitsteilung für Offlinearbeit im Zug reduzieren Stress von Reisenden deutlich. 
  1. Die Kommunikation ist entscheidend. Die Geschäftsleitung muss klar kommunizieren, warum diese Veränderungen notwendig sind und wie jede:r Einzelne einen Beitrag leisten kann. 
  1. Anreize können dabei helfen, die Brücke zwischen weniger Komfort, aber mehr Nachhaltigkeit zu schlagen. Die nachhaltige Reiseoption wählt man eher, wenn man dafür belohnt wird.3 

Abschließend sind es die Mitarbeitenden, die den Unterschied ausmachen. Reisende müssen sich bei der Buchung für die nachhaltigere Option entscheiden. Die Rahmenbedingungen und Awareness müssen durch das Unternehmen geschaffen werden, jedoch braucht es bei der Buchungsentscheidung die richtigen Impulse. Mit unserem eco.mio Plug-in für Buchungstools verbinden wir Anreize, Kommunikation direkt im Buchungsprozess und unterstützen so bei einer nachhaltigen Unternehmenskultur. Durch sogenanntes Nudging werden Mitarbeitende durch Anreize, farbige Hinweise, etc. dazu angeregt, umweltfreundliche Alternativen zu wählen. 

Wir bringen Nachhaltigkeit in euer Travel Management. Mit eco.mio sparen Unternehmen 20% der Emissionen aus Geschäftsreisen – klingt interessant? 

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