Wie sich Nachhaltigkeit positiv auf die Employer Brand auswirkt und warum Bewerber:innen besonders darauf achten. 

Nachhaltigkeit ist mehr als nur ein Trend, sondern eine Notwendigkeit für Unternehmen, um gesetzlichen, aber auch gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden. Immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer legen großen Wert auf diesen Aspekt und reflektieren ihn in ihren beruflichen Entscheidungen. Bei der Wahl eines neuen Jobs rückt die ökologische und soziale Verantwortung von Unternehmen immer stärker in den Vordergrund. Junge Fachkräfte wünschen sich dabei nicht nur einen Job, der ihren individuellen Vorstellungen entspricht, sondern auch einen, der sich mit ihrem Verständnis von Nachhaltigkeit vereinbaren lässt. Laut einer Studie von Stepstone aus dem Jahr 2022 geben fast die Hälfte der Befragten an, im Falle eines Jobwechsels gezielt nach Stellen bei nachhaltigen Unternehmen zu suchen – und sieben von zehn würden sich dort auch eher bewerben1.  

Die Bedeutung einer glaubwürdigen Nachhaltigkeitsstrategie für die Employer Brand eines Unternehmens sollte nicht unterschätzt werden. Während nur ein geringer Prozentsatz der größten Unternehmen tatsächlich auf dem Weg zu Net Zero ist, wird es immer wichtiger, echte und messbare Fortschritte auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit vorweisen zu können2

Doch was bedeutet Nachhaltigkeit konkret für Unternehmen? 

Zunächst spielen institutionelle Vorgaben wie die Sustainable Development Goals (SDGs) eine wesentliche Rolle. Diese Ziele fördern nicht nur ökologische Nachhaltigkeit, sondern auch soziale Verantwortung am Arbeitsplatz. Oft werden die SDGs als Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien genommen, rechtlich verpflichtend sind sie allerdings nicht. Einen Schritt weiter geht die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), welche Unternehmen gesetzlich dazu verpflichtet, ihre Emissionen aus dem operativen Geschäft zu reduzieren und diese Reduktion nachweislich zu berichten (was die CSRD für Unternehmen im Detail bedeutet, finden Sie hier). Diese externen Anforderungen müssen von Unternehmen in interne Ziele und Maßnahmen übersetzt werden, um den gesetzlichen wie auch gesellschaftlichen Erwartungen gerecht zu werden. 

Dabei erweisen sich Geschäftsreisen als besonders komplex: Einerseits sind sie für viele Mitarbeiter ein Symbol für Status und Prestige, andererseits stellen sie eine signifikante Quelle für betriebliche Emissionen dar. Unternehmen stehen somit vor der Herausforderung, den CO2-Fußabdruck von Geschäftsreisen zu minimieren, während sie gleichzeitig einen Weg finden müssen, diese Anpassungen mitarbeiterfreundlich zu gestalten. 

Wie können Unternehmen ihre Reduktionsziele also erreichen?  

Eine Option wäre, Flugreisen einzuschränken oder ganz zu unterbinden. Obwohl solch eine Maßnahme die Anzahl der Reisen tatsächlich effektiv senkt, wird die Unternehmenskultur aber keinesfalls gestärkt und Mitarbeitende tendenziell verstimmt. Das mag zunächst wenig intuitiv klingen, wird jedoch verständlicher, wenn man Belegschaft in verschiedene Gruppen unterteilt. Eine von eco.mio durchgeführte Umfrage mit über 150 Geschäftsreisenden hat drei Hauptgruppen identifiziert: 

  1. Donald: Mitarbeitende, die für Geschäftsreisen ausschließlich fliegen und Bahnfahren nicht in Erwägung ziehen. Im Falle von strikten Reiseverboten besteht die Gefahr, dass diese Mitarbeitenden unzufriedener werden. 
  1. Greta: Mitarbeitende, die einen hohen Wert auf Nachhaltigkeit legen und bereit sind, dafür persönlichen Komfort zurückzustellen. Unternehmen müssen ihnen jedoch geeignete Arbeitsbedingungen bieten, wie z.B. Remote Work, zeitliche Puffer bei Geschäftsreisen, oder zusätzliche Übernachtungen. 
  1. Moritz: Mitarbeitende, die bei der Wahl ihres Arbeitgebers auf dessen ESG-Standards achten, selbst allerdings noch an bestimmte Komfortstandards und zeitliche Abläufe gewöhnt sind. Grundsätzlich hat ein „Moritz“ also ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und würde auch das Verhalten ändern, durch bestehende Gewohnheiten bei Geschäftsreisen ist der Übergang allerdings beschwerlich. 

Festzuhalten gilt, dass die Belegschaft nicht uniform ist. Einige würden Fliegen nur äußerst ungern aufgeben, für andere kommt nur der Zug infrage. Dazwischen liegt das größte Potenzial für Unternehmen, um Emissionen zu reduzieren, nämlich die Mitarbeitenden, die wir hier „Moritz“ nennen, zu nachhaltigeren Reiseentscheidungen zu bewegen. 

Wie können Unternehmen also nachhaltige Geschäftsreisen fördern?  

Eine nachhaltigere Alternative zu Verboten wäre daher, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu motivieren, freiwillig nachhaltigere Optionen zu wählen. Um die Reiseaktivität einheitlich zu gestalten, setzen 95% großer Unternehmen in Deutschland auf eine sogenannte Reiserichtlinie3. Durch sie wird geregelt, wie Geschäftsreisen geplant, durchgeführt und abgerechnet werden sollen. Die beliebteste Maßnahme für weniger Emissionen aus Geschäftsreisen bleibt die Reduktion der Reisen. Neun von zehn Unternehmen: 

  1. prüfen, ob die Reise notwendig ist oder ob digitale Tools ein persönliches Treffen ersetzen können.  
  1. bündeln mehrere Geschäftsreisen in einen Trip. Durch längere Aufenthalte können die Reisewege effizienter genutzt werden4.  

Reduktion allein reicht jedoch in 85% der Fälle nicht aus, um Net Zero Ziele zu erreichen5. Der nächste Schritt sind Klimaziele bei notwendigen Geschäftsreisen. Durch eine Anpassung der Reiserichtlinien sollen umweltfreundlichere Verkehrsmittel wie Bahn oder Bus bevorzugt gewählt werden, besonders auf Strecken, bei denen Zugalternativen bestehen, die nur geringfügig länger dauern. Das wohl bekannteste Beispiel wäre hier die Strecke Berlin-München. Der ICE-Sprinter der Deutschen Bahn legt die Strecke in nur vier Stunden zurück. Bei längeren Strecken ist die Richtlinie oft nicht ausreichend, um Reisende von einer Zugfahrt zu überzeugen. Das kann am geringeren Komfort bei längerer Reisezeit liegen oder an fehlenden Puffern für Verspätungen in der Planung. Die Sensibilisierung für Nachhaltigkeit in der Unternehmenskultur kann zum Beispiel durch eine transparente Kommunikation der Nachhaltigkeitsziele und -strategien des Unternehmens geschehen. Ziel ist es, dass sich Mitarbeitende mit der Nachhaltigkeitsstrategie identifizieren und intrinsisch motiviert und engagiert sind.

Es braucht eine Kombination verschiedener Maßnahmen, um Mitarbeitende zu nachhaltigeren Reiseentscheidungen zu führen, wobei eine Empfehlung allein nicht ausreicht.  

Dabei können smarte Lösungen helfen, die direkt im Buchungsprozess den gewohnten Ablauf der Reisenden unterbrechen und es Unternehmen erlauben, am Punkt der Entscheidung zusätzliche Informationen bereitzustellen, Hinweise zu geben oder durch Punktesysteme grüne Entscheidungen zu incentivieren. Eine Möglichkeit, die bereits von 20% großer deutscher Unternehmen genutzt wird, beziehungsweise in Planung ist6. Diese Transparenz ermöglicht es Reisenden, informierte Entscheidungen zu treffen und werden dafür belohnt. Die intrinsische Motivation wird durch Vergleiche zwischen Kolleg:innen durch Rang-/Punktesysteme weiter gesteigert und fügt ein spielerisches Element hinzu. 

 Durch unser eco.mio Plug-in für Online-Buchungstools verbinden wir all diese Elemente, um Emissionen aus notwendigen Geschäftsreisen signifikant zu reduzieren.  

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